Wie wichtig sind Freunde wirklich?

Meiner Meinung nach ist ein Leben ohne Freunde einfach nur zum Depresiev werden.
ich finde Freundschaft ist eines der Muss auf dieser Welt.
Und trotzdem gibt es Leute die ohne Freunde zurechtkommen(okay, das ist seeehhhhr selten, aber es kommt vor)

Könntet ihr euch so ein Leben vorstellen?
Wie wichtig sind Freunde euch?

Also ich persöhlich könnte mir ein Leben ohne Freunde nicht vorstellen, genausowenig das ich es schafen würde ohne zurecht zu kommen. ich brauche Kontakte

Hm... die Frage ist, was genau du unter "Freundschaft" verstehst. Eine tiefe Freundschaft, bis hin zur Seelenverwandtschaft? Eine oberflächliche Freundschaft? Eine Bekanntschaft? Ich denke, Letzteres hat wirklich jeder. Es ergibt sich von selbst, sogar, wenn man es nicht will.
Ich kenne alle drei Arten, sowie das, was zwischen "tiefer" und "oberflächlicher" Freundschaft liegt, von mir selbst, und würde mir ohne sehr, sehr allein vorkommen.

Mein Freund (Partner, Lebensgefährte, wie auch immer man das ausdrücken möchte) ist gleichzeitig mein Seelenverwandter und bester Freund... so gesehen habe ich es da einfach ziemlich gut getroffen.
Das heißt dass er der wichtigste Mensch in meinem Leben ist, mit dem ich alles besprechen kann (auch Frauenprobleme oder Dinge die mir peinlich sind oder so...) - heißt aber natürlich nicht dass ich keine anderen Kontakte habe. Im Gegenteil. Teilweise wird es mir sogar zu viel.
Klar, wenn man Freundschaften hat, muss man sie auch pflegen. Mit einigen guten Freunden bzw. Freundinnen halte ich auch regelmäßig Kontakt. Mein Problem ist eher dass es mehr Menschen gibt, die meinen mit mir befreundet zu sein, als ich das anders herum sagen könnte. Und solche eher einseitigen Beziehungen finde ich immer recht anstrengend.
Was ich brauche ich ein Menschen mit dem ich alles teilen kann, s.o., und zwei oder drei Menschen mit denen ich auch über vieles reden kann, wobei man sagen muss, dass ich zu allem Überfluss auch noch zwei Schwestern habe, die für mich wie Freundinnen und und mit denen ich auch über sehr vieles sehr gut reden kann.
Ansonstens brauche ich immer in dem Umfeld in dem ich mich grad bewege jemanden, mit dem ich was machen kann. Z.B. würde ich mich sehr unwohl fühlen wenn ich zwar viele Freunde hätte, aber in der Uni immer allein dastehen würde weil ich da eben keine Freunde habe... ist zum Glück nicht so, kenne das Gefühl aber aus meiner Schulzeit. Wenn man sieht, dass alle jemanden haben mit dem sie was machen können, und man selber steht allein da, das macht einfach traurig und man fühlt sich wahnsinnig einsam.
Ich war immer ein Mensch, der auch mal ganz gut mit sich allein sein kann, aber wenn man halt viele Leute um sich hat und selbst sich ausgeschlossen fühlen zu müssen... das ist echt fies!! Müssen ja in diesem Kontext gar keine tiefen Freundschaften sein... es geht da einfach nur darum, dass man irgendwie Anschluss hat.
Ansonsten... ja, ich denken schon dass jeder Mensch jemanden braucht, mit dem er reden kann usw. - wie man das nun auch immer bezeichnet...

[quote="Talkmaster"] Eine Bekanntschaft? Ich denke, Letzteres hat wirklich jeder. Es ergibt sich von selbst, sogar, wenn man es nicht will.
quote]

Ja, aba man muss sich mit bekannten nicht immer verstehen oder berfreundet sein, weshalb ich das jetzt nicht richtig mitzähle....
Es ist ja leider oft so das Menschen glauben sie müssen sich mit Verwandten versten...
Aber natürlich kann ein Verwandter auch ein richtiger Freund sein

Mein Vater war mein bester Freund bis ich ihn sehr enttäuscht habe.
Na ja, Verwandte kann man sich nicht aussuchen. Man muss auch nicht mit allen auskommen, aber wenn das Verhältnis zu den engeren Verwandten gut ist, macht das vieles leichter.

Inwiefern hast du ihn enttäuscht? Hat er dir nicht verziehen? (Musst natürlich nicht antworten.)

Nun, ich verstehe mich zum Beispiel sehr gut mit meiner Mutter. Sie ist auch sowas wie eine Freundin. Außerdem die Partnerin meines Vaters und der Partner meiner Mutter, obwohl die natürlich nicht wirklich mit mir verwandt sind. Mein Vater ist mehr... mein Vater.
Mein Bruder... ist mein kleiner Bruder, den ich sehr liebe. Da ich normalerweise keine Siebenjährigen unter meinen FreundInnen habe und mit ihnen (von meinem Bruder mal abgesehen) nicht viel anfangen kann, würde ich sagen: Er ist mein Bruder, und Blut soll ja dicker sein als Wasser...
Meine Cousine war früher eine sehr gute Freundin, obwohl sie sehr weit weg wohnt. Aber in letzter Zeit haben wir uns sehr auseinander entwickelt.

Meine Cousine sagt immer ich sei ihre beste Cousine(mal direkt übersetzt) und ihre beste Freundin. Ich seh sie auch irgendwie als Freundin, jedoch ist es da etwas schwieriger:sie ist 8 und ich sehe sie nur einmal im Jahr.
Ich finde es toll wenn man mit seinen Eltern eine richtige Freundschaft führen kann. Bei mir ist das nicht so einfach.
BEi einem Vater der durch die Arbeit nicht so oft zuhause ist und dann immer komplet fertig(und sich ein bisschen zu sehr als Autoritätsperson sieht um eine FReundschaft führen zu können) und einer Mutter die auch immer alle Hände voll zu tun hat...Mit meiner Mutter kann ich eine Freundschaftsbeziehung komischerweise nur dann führen, wenn es keinen Stress gibt und wir alleine sind, also ohne Geschwister und Vater.

Er wird mir nie verzeihen, dass ich mit einem Mann zusammen bin, der noch verheiratet (allerdings von seiner Frau getrennt) ist. Ist einfach so. Ich verstehe ihn da auch. Aber gegen seine Gefühle zu handeln ist manchmal unmöglich.

Das tut mir Leid. Versteht ihr euch ansonsten trotzdem noch? Oder hat er den Kontakt abgebrochen?

Sagen wir es so, er hat den Kontakt auf ein Minimum rediziert. Zahlen muss er ja noch für mich usw. - aber was er nicht muss, das tut er auch nicht mehr. Bin so gut wie gar nicht mehr bei meiner Familie, was natürlich sehr wehtut, aber eine andere Lösung hab ich auch nicht gesehen.

das tut mir sehr Leid. Vielleicht wird es ja wieder...irgendwann verzeiht er es dir vielleicht.

Ich glaube das es ihm vielleicht auch iergendwie wehtun muss. Er wollte es zwar so, aber immerhin ist er dein Vater und egal was auch passiert(vorallem mit euerer vorigen Beziehung) wird er dich sicher Lieben.
(Auch wenn das vielleicht nicht sehr tröstlich ist)

Dass es ihm auch wehtut ist mir auch klar. Und wo Liebe war, grade wenn es sich um Elternliebe handelt, da wird nie Hass sein. Aber er ist halt der Meinung dass eine Person wie ich es nicht wert ist... und Verachtung ist manchmal schlimmer als Hass.

*knuddelt Melina ganz doll*
Hat es denn einen besonderen Grund, weshalb ihn so etwas derartig abstößt?

(Wenn dich meine Fragen nerven oder du nicht mehr drüber reden willst, dann sag es bitte einfach)

Nö, das nervt nicht...
Liegt wohl daran, dass er sehr gläubig ist und halt meint die Ehe ist von Gott gegeben und da darf man sich nicht trennen...
Ich mein, ich seh in der Ehe schon auch einen Wert - an dem man aber nicht unter allen Umständen festhalten sollte.
Ansonsten kann ich nur sagen dass man wo die Liebe hinfällt meist machtlos ist. Ich hätte Frauen wie ich jetzt eine bin womöglich früher auch verachtet. Keine Ahnung.

Melina schrieb:Nö, das nervt nicht...
Liegt wohl daran, dass er sehr gläubig ist und halt meint die Ehe ist von Gott gegeben und da darf man sich nicht trennen...

Nunja, aber manchmal hat man sich da mit der Liebe getäuscht und merkt es erst, wenn man die Richtige gefunden hat...
Und wenn Liebe nicht mehr währt, bringt es nicht viel sie weiterzuführen. Dann muss man einfach akzeptieren das es nicht die Richtige war und nach der Richtigen suchen.
Und sich freuen wenn man die richtige Liebe dann findet.

Und außerdem verliebt mensch sich ja immer wieder neu, und Gefühle sind nicht immer dauerhaft. Eine Freundin von mir ist sogar davon überzeugt, dass es die "ewige Liebe" oder "den Richtigen/die Richtige" nicht gibt und mensch sich irgendwann auf alle Fälle entliebt. Das hat in manchen Fällen sogar eine gewisse Logik - schließlich verändert mensch sich andauernd. Und es kann sein, dass zwei Partner*Innen dadurch zusammenwachsen, oder es ist eben das Gegenteil der Fall.

Nein, ewige Liebe kann man nicht versprechen. Im Idealfall verlieben sich zwei Menschen und hören dann auch nicht auf sich zu lieben. Aber versprechen kann und sollte man es in meinen Augen nicht, weil man nie weiß, wie sich alles entwickelt. Ich bin schon der Meinung, dass man Liebe in einer Beziehung intensiver fühlen kann als in einer anderen (also dass es sich "richtiger" anfühlt), aber das ist auch noch lange keine Garantie.